Plugins in Content Management Systemen (CMS) oder Shopsystemen
Bei der Erstellung einer Webseite oder eines Shopsystems, wird gerne auf Plugins in den jeweiligen Systemen wie z.B. WordPress, Typo3, Shopware oder Magento zurückgegriffen. Sie bieten oftmals die benötigte Funktion, sind meist leicht zu installieren und bieten Einstellungsmöglichkeiten, um gewisse Funktionalitäten an eigene Vorstellungen anzupassen. Die Frage ist hier ist: Sind Plugins immer eine gute Lösung?
Wir werden im Folgenden die Vor- und Nachteile von Plugins beleuchten und aufzeigen, wann Plugins sinnvoll sind und wann nicht und was bei der Verwendung von Plugins zu beachten ist.
Hier sei noch erwähnt, dass bei Plugins in CMS oder Shopsystemen zwischen zwei Arten unterscheiden werden sollte.
- Öffentlich erhältliche Plugins (kostenlos oder gegen Bezahlung)
- Selbstentwickelte Plugins
Vorteile von Plugins
- Für fast alles gibt es Plugins.
- Plugins lassen sich meistens sehr leicht installieren.
- Plugins bieten oft unzählige Einstellungsmöglichkeiten.
- Viele Plugins können kostenlos genutzt werden.
- Theoretisch lässt sich eine Webseite oder ein Shopsystem rein durch die Verwendung von Plugins ohne zutun eines Entwicklers betreiben.
- Plugins ersparen Kosten und Zeit.
Nachteile von Plugins
- Plugins können die Geschwindigkeit der Webseite oder des Shopsystems stark beeinträchtigen.
- Öffentlich erhältliche Plugins sind oft für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten entwickelt und decken oft Funktionalitäten ab, die in der Webseite oder im Shopsystem gar nicht benötigt werden.
- Der Code von öffentlich erhältlichen Plugins ist einsehbar und Sicherheitslücken können so leicht ausgenutzt werden.
- Updates von Plugins können dazu führen, dass die Webseite oder das Shopsystem nach einem Update nicht mehr richtig oder auch gar nicht mehr funktionieren.
- Auch wenn Plugins viele Funktionalitäten bereits abdecken, so kann es sein, dass eine Kleinigkeit nicht zum aktuellen CMS oder Shopsystem passt oder sich anders verhält als gewünscht. Dem kann z.B. nur eine Anpassung oder Erweiterung des Plugins entgegenwirken, doch muss dabei beachtet werden:
- Eine Anpassung am Plugin wird nach einem Update dazu führe, dass die Anpassung verloren ist.
- Eine Erweiterung eines Plugins in einem „Subplugin“, welches sich auf die Funktionalität des eigentlichen Plugins stützt, kann nach einem Update des Plugins dazu führen, dass die Erweiterung im „Subplugin“ nicht mehr funktioniert.
Unterm Stich können die Nachteile von Plugins dazu führen, dass die Kosten einer Webseite steigen, da auf professionelle Hilfe zurückgegriffen werden muss, damit etwaige Fehler, Cyberangriffe des CMS oder Shopsystems, schlechte Ladezeiten o.ä. behoben werden. Weiter können Cyberangriffe wegen DSGVO Bestimmungen zu einem enormen Kostenaufwand führen oder gar Strafen nach sich ziehen.
Plugins in CMS und Shopsystemen sind nicht perse etwas Schlechtes, sie sollten aber jedoch immer mit Bedacht eingesetzt werden.
Wann sind Plugins sinnvoll?
Plugins haben ihre Daseinsberechtigung. Sie sparen wie bereits erwähnt viel Zeit und viel Geld. Doch sie sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Nachfolgend nun eine Darlegung nach verschiedenen Ansichtspunkten.
Ladezeiten
Aus sicht der Ladezeiten sollten grundsätzlich so wenig Plugins wie möglich eingesetzt werden, denn die meisten Plugins erzeugen Rechenlast bei jedem Seitenaufruf der Webseite oder des Shopsystems. Aber es gibt auch Plugins die nur im Backend (dem Verwaltungsinterface des CMS oder Shopsystems) ausgeführt werden und die für den Aufruf der Webseite oder des Shops aus Besuchersicht keine Geschwindigkeitseinbußen mit sich führen. Auch gibt es Plugins, die zur Beschleunigung der Webseite beitragen, für die diese Regel natürlich nicht direkt gilt.
Sicherheit
Aus sicht der Sicherheit bringt jedes Plugin und wahrscheinlich auch das CMS oder das Shopsystem selbst ein Risiko für die Sicherheit. Sollen trotzdem Plugins eingesetzt werden um Zeit und kosten zu sparen, ist es nur sehr ratsam die Webseiten von CMS, Shopsystem und Pluginherstellern im Auge zu behalten um von möglichen Sicherheitslücken so früh wie möglich zu erfahren. Auch sollten alle Systeme regelmäßig (auch außerhalb von Sicherheitsupdates) so oft wie möglich geupdated werden.
Funktionalität
Wird ein Plugin zur Funktionalitätserweiterung eingesetzt, sollte genau drauf geschaut werden, ob das Plugin die gewünschte Funktionalität genau abdeckt, ob es weit mehr Funktionalität bietet als eigentlich benötigt wird oder ob ggf. noch Funktionalität ergänzt werden muss, da das Plugin nur Teilfunktionalitäten abdeckt.
Bildet das Plugin genau die gewünschte Funktionalität, dann macht es Sinn dieses unter Berücksichtigung aller anderen Aspekte einzusetzen.
Wird die benötigte Funktionalität durch das Plugin weit überschritten, dann muss überlegt werden, wie das Verhältnis aus Kostennutzen, Sicherheit und dem Aufwand ist, die Funktionalität ggf. anders abzubilden. Danach kann sich dann für oder gegen die Nutzung entschieden werden.
Muss die Funktionalität des Plugins erweitert werden, dann ist es ratsam sich die Historie des Plugins anzuschauen, um so festzustellen, wie oft sich die Schnittstellen, die in Erweiterungen genutzt werden sollen in der Vergangenheit geändert haben. Anhaltspunkte dazu lassen sich z.B. in Foren und Communities finden, wo Benutzer über Probleme der Plugins diskutieren. Von einer direkten Anpassung des Plugins ist grundsätzlich immer abzuraten.
Aktivität und History
Wie im vorherigen Abschnitt bereits erwähnt, sollte die History eines Plugins immer beleuchtet werden, um einen Einblick in die vergangenen Probleme eines Plugins zu bekommen. Daraus lassen sich oft schon Schlüsse für die Zukunft ableiten. Bei der Betrachtung der Vergangenheit eines Plugins ist es auch wichtig einen Blick auf die Aktualisierungshäufigkeit des Plugins zu schauen. Dabei geht es hier nicht nur um Sicherheitsupdate, sondern auch darum, wie wird ein Plugin weiterentwickelt, wann hat das letzte Mal ein Entwickler Änderungen an Code vorgenommen (kann z.B. auf Github eingesehen werden). Aus diesen Aspekten lässt sich ableiten, ob ein Plugin vom Hersteller gut gepflegt wird. Um so mehr Funktionalitäten ein Plugin bietet um so mehr Aktivität sollte vorhanden sein.
Fazit
Plugins sind eine nützliche, zeit- und geldsparende Möglichkeit, um schnell bestimmte Funktionalitäten in Webseiten oder Shopsysteme zu bekommen. Die Anzahl der Plugins sollte dennoch klein gehalten werden, um lange Ladezeiten zu vermeiden und um die Sicherheitsrisiken zu minimieren. Die Auswahl eines Plugins sollte gründlich hinterleuchtet werden, um sicherzustellen, dass das Plugin stets weiterentwickelt wird und etwaige Sicherheitslücken im Plugin vom Hersteller sofort geschlossen werden. Dazu gehört auch das regelmäßige Updaten der Plugins, sowie das Updaten des CMS oder des Shopsystems. Die Verwendung mehrerer Plugins kann dies natürlich schnell komplex werden lassen, wieso hier die professionelle Unterstützung durchaus wieder eine zeit- und kostensparende Ergänzung ist.
Lesen Sie hier auch, wieso eine Webseite professionell betreut sein sollte.
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